Spielzeug als Lebensaufgabe

Die Geschichte der Firma Ostheimer

Seit über 80 Jahren wird in der Familie Ostheimer und bei deren Nachfolgern Spielzeug als Lebensaufgabe begriffen und gelebt. Die Liebe und die Leidenschaft für gute Spielzeuge aus Holz, die die gesunde Entwicklung und das kreative Spiel von Kindern fördern, sind über all die Jahre immer lebendig geblieben und bis heute im ganzen Unternehmen spürbar.

Das erste Spielzeugunternehmen der Familie wird gegründet

Angeregt durch die Firma Waldorfspielzeug, in der Walter und Adeline Ostheimer in den 1920er und 30er Jahren tätig waren, gründen die Eltern von Margarete Ostheimer, im Jahr 1939 ihre erste eigene Holzspielzeugfirma. Mit viel Kreativität und Freude leben die beiden Ihren Impuls, wirklich gute und schöne Spielzeuge für Kinder herzustellen.

Nachdem das Reihenhaus der Familie in Stuttgart ausgebombt wurde, zog die Familie mit ihrer kleinen, unter dem Namen „Klaus Spielzeug“ eingetragenen Firma 1943 nach Unterwössen in Oberbayern und baute dort erfolgreich einen neuen Standort auf. 

In den 1950er Jahren wurde Holzspielzeug von den modernen Kunststoffspielzeugen aus den USA fast vollständig vom Markt verdrängt und die Firma Klaus Spielzeug geht in den Konkurs.


Margarete Ostheimer entwickelt das Ostheimer Design und begründet den Erfolg der Firma

Doch die Liebe zu Spielzeugen aus Holz lebt in der Familie Ostheimer weiter, und so beginnen Walter und Adeline Ostheimer, die in einer Behinderteneinrichtung in Bayern tätig sind, im Jahr 1958 wieder mit der Herstellung von Holzspielzeugen. 

Ein Jahr später zieht ihre damals 29-jährige Tochter Margarete Ostheimer zu ihnen und beginnt in der Produktion mitzuarbeiten. Zusammen erweitern sie das Sortiment an Spielzeugen.

Margarete Ostheimer entwickelt, anfangs zusammen mit ihrem Vater, den bis heute typischen, inzwischen weltbekannten Stil der Ostheimer Holzfiguren und entwirft ein immer breiteres Sortiment an Figurengruppen. Dies ist die Geburtsstunde des Original Ostheimer Designs und auch der Marke Ostheimer Holzspielzeug.

Im Jahr 1965 stirbt Walter Ostheimer nach schwerer Krankheit in München. Margarete und Adeline Ostheimer ziehen zwei Jahre später mit ihrem kleinen Familienbetrieb „Pädagogisches Holzspielzeug Margarete Ostheimer“ nach Zell unter Aichelberg. Sie führen dort in einer kleinen Wohnung mit Doppelgarage die Spielzeugherstellung weiter. In den kommenden Jahren wächst in Deutschland das Bewusstsein für Holzprodukte stark an und damit steigt der Bedarf an Spielzeug aus Holz stetig. Die beiden Frauen stellen die ersten Heimarbeiter ein und schon kurz darauf folgt der erste Mitarbeiter in Festanstellung. Die Kollektion an Holzfiguren wird ständig erweitert und die Krippenfiguren beginnen die Welt zu erobern. Seit Ende der 70er Jahre werden die Produkte mit dem Ostheimer Logo versehen – zunächst als Brandstempel, später dann mit einem normalen Stempel. Die Verknüpfung der charakteristischen Figuren mit dem Namen Ostheimer schafft bei den Kunden ein Markenbewusstsein.

Im Jahr 1982 entsteht der erste eigene Bau des Firmensitzes, ein Wohnhaus mit angegliederter Werkstatt, Holzlager und Versand. Durch die stetig wachsende Nachfrage wächst in den folgenden Jahren der Betrieb immer weiter und wird um zusätzliche Gebäude erweitert. 1994 stirbt Adeline Ostheimer im hohen Alter von 94 Jahren, sie war dem Geschehen im Betrieb bis zuletzt eng verbunden und hat dessen Gedeihen mit liebevollem Interesse verfolgt.

Ostheimer auf dem Weg ins 21. Jahrhundert

Mitte der 1990er Jahre werden Wolfgang Schühle, der bereits seit Jahren als Prokurist maßgeblich in der Firma mitgewirkt hatte, und Stephan Zech von Margarete Ostheimer als Geschäftsführer bestellt. Stephan Zech hatte zuvor schon das Produktdesign von ihr übernommen. Nun werden regelmäßig Kataloge gedruckt und die Marke erhält ein immer bekannter werdendes, zunehmend moderneres Gesicht.

Im Jahr 2001 erfolgt ein weiterer wichtiger Schritt in der Geschichte der Marke Ostheimer: Margarete Ostheimer scheidet als Geschäftsführerin aus und bringt die Firma aus dem Privatbesitz in die von ihr gegründete gemeinnützige Walter und Adeline Ostheimer Stiftung ein.

In den folgenden Jahren übernimmt Ostheimer die Marken Kinderkram (2003) und Konrad Keller (2011) und erweitert damit das Sortiment um weitere hochwertige Holzspielzeuge.

2012 ergreift Ostheimer die neue Möglichkeit, über Social Media in die direkte Kommunikation mit seinen Kunden und Kundinnen kommen zu können. Das Unternehmen wird über seine Produkte hinaus transparent und erlebbar. 2015 wird Sibylle Engstrom, die seit 2001 zum Vorstand der Ostheimer Stiftung gehörte, zur Geschäftsführerin berufen. Im selben Jahr zieht sich Stephan Zech aus gesundheitlichen Gründen aus der Geschäftsführung zurück, leitet jedoch bis heute das Design der Firma Ostheimer.

Ende 2018 stirbt Margarete Ostheimer. 

Wolfgang Schühle, der 35 Jahre lang voller Überzeugung und Begeisterung für die Firma tätig und prägend war, verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand.
Sibylle Engstrom führt nun das Unternehmen mit einem schlagkräftigen Team von Kollegen und Kolleginnen, die für den Unternehmensimpuls brennen und ihre Fachlichkeit in dessen Dienst stellen.